Grundsätzlich sind hier Fragen und Antworten für die jeweiligen Interessentengruppe aufgelistet

  • Informationen für Betriebe und Interessenten
  • Themen für den Verbraucher: “Bio im Alltag”
  • Hinweise zu Aus- & Weiterbildungen

Noch Fragen im Anschluss? Über unser Kontaktformular besteht die Möglichkeit, uns Fragen zu hinterlassen, welche von unseren fachlich zum Thema passenden Mitarbeitern bearbeitet wird. Gern vermitteln wir auch externe Ansprechpartner.

Informationen für Betriebe und Interessenten:

Wir sind einer der 9 Bioverbände in Deutschland. Bei uns können landwirtschaftliche Betriebe und verarbeitende Betriebe Mitglied werden, die sowohl mindestens die aktuellen Anforderungen der EU-Bio Verordnung einhalten, als auch zusätzlich die weiterführenden Richtlinien unseres Verbandes. Das erfolgreiche Einhalten dieser Richtlinien wird jährlich durch eine externe Zertifizierungsstelle überprüft und von uns durch ein Zertifikat bestätigt.
Ja. Der Verbund Ökohöfe ist Mitglied im Dachverband BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e. V.) und der IFOAM (Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen). Darunter versteht man übergeordnete Verbände, in denen mehrere Verbände zusammengeschlossen sind.
Mitglied kann jeder werden, der den ökologischen Landbau unterstützen möchte - in Form einer Fördermitgliedschaft. Zertifiziertes Mitglied kann jeder Erzeuger, oder Verarbeitet werden, der der aktuellen EU-Bio Kontrolle unterstellt ist oder nachweislich wird und unsere weiterführenden Richtlinien einhält.
Ja, von uns zertifizierte Betriebe müssen alle nach der aktuell gültigen EU Bio Rechtsvorschriften kontrolliert und zertifiziert sein. Fördermitglied kann jede/r werden, die/der unsere Satzung unterstützt. Fördermitglieder werden dann jedoch selbstverständlich nicht zertifiziert.
Zunächst mit uns Kontakt aufnehmen. Gern kannst Du dafür den Antrag auf Mitgliedschaft, welcher unter dem Punkt 'Kontakt' zu finden ist nutzen. Nach einem ersten Gespräch notieren wir die wichtigsten Daten und weitere Fragen werden bei einem Betriebsbesuch geklärt. Erst wenn dann für beide Seiten alles passt, steht einer Mitgliedschaft nichts im Wege. Über die jährliche Zertifizierung entscheidet die Anerkennungskommission.
Man kann als Mitglied in unseren Gremien und Kommissionen mitwirken. Wir freuen und immer über engagierte Betriebe. Das ist jedoch freiwillig und keinesfalls ein Muss.
Die Satzung kannst Du unter unserem Menüpunkt 'Richtlinien' herunterladen und einsehen.
Der Beitrag berechnet sich für Erzeuger Betriebe aus einem Grundbetrag, der Hektar Zahl, der Art der Fläche und unter Umständen der Tierzahl. Beispiel Jahresbeitrag: Ein ca.1ha Gärtnereibetrieb bezahlt um die 70,00€ , ein ca. 20 ha Ackerbaubetrieb mit einem Teil Grünlandflächen hat einen Mitgliedsbeitrag von ca 150€. Für eine genaue Beitragsrechnung können Sie uns einfach unkompliziert eine kurze Mail schicken.
Nein. Mit einer Mitgliedschaft und einer aktuellen Zertifizierung kann das Logo unter anderem als Hofschild, auf der Homepage, Geschäftspapieren sowie Verpackungen, Etiketten und Aufklebern genutzt werden. Letztere müssen uns lediglich zur Freigabe übermittelt werden.
Die jährlichen Betriebskontrollen werden extern durch staatlich zugelassene Zertifizierungsstellen (Öko-Kontrollstellen) durchgeführt. Zusätzlich führen wir selber risikobasierte Betriebskontrollen durch. Unsere Geschäftsstelle und die Zertifizierungsarbeit werden regelmäßig durch die BioSuisse (dem Schweizer Bio-Dachverband) Auditiert und durch eine Direktanerkennung bestätigt (BioSuisse Nummer 148730). Widersprüche und Beschwerden können jederzeit an unser Lenkungsgremium übermittelt werden. Schaue dazu gerne unter dem Menüpunkt 'Unparteilichkeit'.
Nein. Wir als gemeinnütziger Verband haben keine Vermarktungsgesellschaft.
Selbstverständlich. Eine Kündigung ist vertraglich mit einer 4 wöchigen Kündigungsfrist geregelt.

Themen für den Verbraucher: “Bio im Alltag”

Der ökologisch wirtschaftende Betrieb wird als Organismus mit den Bestandteilen Mensch, Tier, Pflanze und Boden sowie deren Wechselbeziehungen gesehen. So ist der Kerngedanke ein Wirtschaften im Einklang mit der Natur, welcher besonders auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Es müssen natürliche Ressourcen in besonderem Maße erhalten und geschont werden, was vielfältige positive Auswirkungen auf die Umwelt sowie die eigene Gesundheit hat.
Fachkräfte der ökologischen Landwirtschaft – seien sie nun Obstbauer*innen oder Tierwirt*innen – und nachhaltige Nahrungsmittelproduzent*innen – Brauer*innen oder Köch*innen – legen eben nicht nur wirtschaftliche Maßstäbe an ihren Beruf an. So berücksichtigen sie die ökologischen Aspekte wie artgerechte Haltung, schonende Ackerbaumethoden oder der Überdüngung der Ackerfläche inklusive der Verarbeitung dieser nachhaltigen Lebensmittel. An diesem Ziel orientieren sich Maßnahmen wie beispielsweise Mischanbau, ökologisch orientierte Flurgestaltung, die organische Düngewirtschaft, die weiteren Fruchtfolgen, die artgerechte und vielseitige Tierhaltung, die biologische Schädlingsabwehr sowie der angepasste Technikeinsatz. Produkte mit Öko-Auslobung unterliegen einheitlichen Kontrollverfahren, welche den EU-Rechtsvorschriften für den Ökologischen Landbau unterstehen. Die Website www.allesueberbio.de erklärt die neue EU-Öko-Verordnung und verweist auf jeweils relevante Rechtstexte. Sie soll Nicht-Fachleuten eine schnell Recherche zu den wichtigsten Themen des Bio-Rechts ermöglichen.
Begriffe wie nachhaltige Ernährung, ebenso wie regionale und saisonale Lebensmittel sind heute mehr denn je im Kopf des Verbrauches. Nachhaltige Ernährung beginnt bei der Produktion der Lebensmittel und endet bei der Verwertung der Lebensmittelreste. Dazwischen liegt dein Einkaufsverhalten, wie und was du kochst und vor allem wie viele Lebensmittel du wegwirfst. Einen Großteil deckt der Lebensmittelkonsum mit Öko-Lebensmittel-Qualität ab. Beginnend mit der Qualität der Produkte durch den Prozess der Erzeugung infolge des Verbots vom Einsatz chemisch und synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Dadurch ist gewährleistet, dass kaum Rückstände solcher Stoffe auf Biolebensmitteln existieren. Um zusätzlichen Schutz auf gärtnerischen Kulturen zu gewährleisten, schreiben unsere Richtlinienvorgaben beispielsweise eine Entfernung von 100 m Entfernung zu Autobahnen und 30 m zu Bundesstraßen vor. Ein weiterer Aspekt ist, dass gemäß EU-Rechtvorschriften nur eine sehr begrenzte Anzahl von Zutaten, Zusatzstoffen und Verarbeitungshilfsstoffen für Bioprodukte zulässig sind. Nicht zuletzt wird durch die Erzeugung ernährungsphysiologisch vollwertiger Lebensmittel die Grundlage für eine zeitgemäße und gesunde Lebensweise geschaffen.
Auf der Seite BioC ist es möglich zu überprüfen, ob ein Mitgliedsbetrieb ein aktuelles Zertifikat hat.
Ja, es ist möglich in Form einer Fördermitgliedschaft (jährlich 50€) beim Verbandsgeschehen mitzuwirken. Den Antrag auf Mitgliedschaft findest du auf der Seite 'Kontakt'.

Hinweise zu Aus- & Weiterbildungen

Ein freiwilliges Engagement lohnt sich immer und bietet dir gute Chancen. Ob auf der Suche nach neuen Herausforderungen direkt nach dem Schulabschluss oder im Beruf – bis zu deinem 26 Lebensjahr lernst du während eines freiwilligen ökologischen Jahres praktische Erfahrungen und engagierst dich in verschiedenen Bereichen wie Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft oder im Gartenbau. Auch eine Betreuung von Kindern kann Teil deines FÖJ sein, indem du beispielsweise Kindern die Natur näherbringst. Fakten über das FÖJ: Der Dienst wird meist für ein Jahr am Stück geleistet. Die Dauer kann zwischen 6 und 24 Monaten variieren. Ebenso ist es möglich, im Abstand von 5 Jahren mehrmals ein FÖJ von insgesamt maximal 18 Monaten Dauer zu leisten. Ein wichtiger Bestandteil von einem freiwilligen Ökologischen Jahr sind die Bildungstage, welche in der Regel als Wochenseminare angeboten werden. Freiwillige treffen sich gemeinsam an einen Ort, an dem gelernt und Themen bearbeitet werden. Für Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft kommt die Einsatzstelle auf. Das FÖJ ist in der Regel ein ganztägiger Dienst, für den du ein Taschengeld erhältst. Außerdem wirst du in der gesetzlichen Renten-, Unfall,-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung angemeldet. Deine Eltern haben weiterhin Anspruch auf Kindergeld. Voraussetzungen: Die Vollzeitschulpflicht muss erfüllt sein, aber die Art des Schulabschlusses spielt dabei keine Rolle. Weitere Infos findest du unter: https://foej.de/
Der ÖBFD bedeutet, dass jeder und jede nach Abschluss der Schulpflicht sich in Bereichen des Natur- und Umweltschutzes, der Ökologie, der Umweltbildung oder grundsätzlich in Themen der nachhaltigen Entwicklung entsprechend engagieren kann. Entstanden ist der Bundesfreiwilligendienst durch die Aussetzung der Wehrpflicht und dem damit Einsetzen des Zivildienstes als neuer Freiwilligendienst ohne Altersbeschränkung im Jahr 2011. Die Dauer kann zwischen 6 und 18 Monaten variieren, ein laufender Beginn ist Grundsätzlich möglich, ebenso wie der Erhalt eines Taschengeldes und der Garantie für Sozial- und Krankenversicherungen. Weitere Infos findest du unter: https://oeko-bundesfreiwilligendienst.de/
Es besteht die Möglichkeit der Ausbildung zum staatlich geprüfte/r Wirtschafter/in, Schwerpunkt Ökologischer Landbau (Stufe 1) sowie zum Staatlich geprüfte/r Agrarbetriebswirt/in, Schwerpunkt Ökologischer Landbau (Stufe 2) an der Fachschule für Landwirtschaft an den Standorten Salzwedel und Haldensleben (Sachsen-Anhalt). Zusätzlich ist es möglich in Thüringen die Ausbildung zum Staatlich geprüfte/r Berufsspezialist/in für ökologischen Landbau zu absolvieren. Weitere Infos findest du unter: Sachsen-Anhalt: https://www.bbs-saw.de/ausbildung/#Agrarwirtschaft Thüringen: https://bio-thueringen.de/startseite/fortbildung-in-der-oekologischen-landwirtschaft/ Des weiteren sind die Aus- und Fortbildungen für den Ökobereich eingebettet in das reguläre Bildungssystem aller Agrarberufe. Grundlage für eine erfolgreiche Tätigkeit als Ökolandwirt ist also eine entsprechende agrarorientierte berufliche Grundbildung im Bereich der „grünen Ausbildungsberufe“. Der Ökolandbau wird immer verstärkter in die Lehrpläne landwirtschaftlicher Berufsschulen aufgenommen. Künftigen „Ökolandwirten“ wird dort das regulär erforderliche theoretische Wissen sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Landbau vermittelt. Kernelement der ökolandwirtschaftlichen Ausbildung ist allerdings der praxisorientierte Teil auf dem ökologisch wirtschaftenden Ausbildungsbetrieb. Berufsausbildungsmöglichkeiten in Bereichen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion (Grüne Berufe) umfasst folgende Ausbildungsberufe: Landwirt/in; Landwirtschaftlich-technische/r Assistent/in; Tierwirt/in; Pflanzentechnolog/in, Fachkraft Agrarservice, Land- und Baumaschinentechniker/in Lebensmitteltechnische/r Assistent/in, Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk, Koch/Köchin, Milchtechnolog/in, Bäcker/in; Brauer/in; Mälzer/in; Winzer/in Ausbildungsstätten für die Berufsausbildung in den Berufen der Land- und Hauswirtschaft in Sachsen-Anhalt - Stand: Dezember 2021: https://lvwa.sachsen-anhalt.de/service/ausbildung-in-den-bereichen-land-und-hauswirtschaft/ausbildungsstaetten/ Unter https://www.demeter.de/freie-ausbildung findest du zusätzliche Informationen zu einer freien Ausbildung im Biologisch-Dynamischen Landbau – „Biodynamisch von Anfang an“
https://www.bio-einkaufsfuehrer.de/ https://www.bio-berlin-brandenburg.de/bio-adressen/
Nur wenige Hochschulen bieten den Studiengang Ökologische Landwirtschaft an. Dazu zählen beispielsweise die Universität in Kassel-Witzenhausen (Ökologische Landwirtschaft – Bachelor/Master of Science) sowie die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde innerhalb des Fachbereiches Landnutzung und Naturschutz. Ansonsten wird der Ökolandbau, ähnlich wie bei den Ausbildungsberufen, an den argrarwissenschaftlichen Hochschulen in Deutschland als Modul oder Wahlfach angeboten. Zu den Studiengängen in Bereichen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion zählen unter anderem Agrarbiologie; Agraringenieurwesen; Agrarwissenschaften; Agrarwirtschaft; Lebensmittelchemie, -technologie; Brauerei-, Getränketechnik; Ernährungswissenschaft, Ökotrophologie; Tiermedizin, Weinbau oder Önologie. Aber auch komplexe Ökosysteme und den Klimawandel erforschen, ebenso wie das Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen analysieren - das sind die Kerngebiete von Ökologie-Studiengängen: Nachhaltiges Management; Biologische Diversität und Ökologie; Ökologie und Umweltschutz; Ökologische Landwirtschaft, Umweltwissenschaften.
Wer sich im Bereich des Ökolandbaus entsprechend weiterbilden möchte, kann sich innerhalb verschiedener Fachschullehrgänge zum Ökolandbau umsehen. Hierzu bietet die Seite https://www.oekolandbau.de/bildung/ausbildung-und-studium/ eine Übersicht.